TOCCATA
Das schweizerische Quatuor Terpsycordes wurde 1997 gegründet. Aus dem Textheft entnehme ich, dass es sich erst später für die Verwendung historischer Instrumente entschieden hat. Ich habe den Eindruck, diese Aufnahme ist die erste mit alten Instrumenten. Wenn das stimmt, passt hier grosse Bewunderung, denn das Ergebnis ist eindrucksvoll. In diesen Quartetten gibt es viele Motive in den Mittelstimmen, die durch die Transparenz der alten Instrumente aufgedeckt werden. Am wichtigsten ist aber, dass die Interpretation dieser Quartette total überzeugend ist. Das hohe Mass an Ausdruckskraft und die sehr unterschiedlichen Emotionen, die diese Quartette kennzeichnen, werden von diesem Quartett eindringlich zur Schau gestellt. Dabei wird jede Spur von Sentimentalität vermieden. Und die sängerischen Eigenschaften kommen hier sehr schön zum Tragen. Auch dabei helfen die Instrumente sowie das Verzichten auf ein ständiges Vibrato. Wer sich von den Qualitäten dieser Aufnahme überzeugen möchte, höre das Andante des Rosamunde-Quartetts oder den dramatischen Schlusssatz des letzten Quartetts. Ich hoff sehr, dass Terpsycordes auf die Weise weitergeht und weitere Quartette von Schubert aufnimmt.
J. van Veen