Klingende Vorschau auf einen inspirierten Musik-Sommer
Als winterlich-musikalischer Vorgeschmack spielten das Genfer Quatuor Terpsycordes und die Klarinettistin Shirley Brill Werke von Ludwig van Beethoven (1770-1827), Karlheinz Stockhausen (1928-2007) und Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791). Das Festivalmotto übertrug Contratto gleich sehr treffend auf den musikalischen Inhalt des Abends: Klassik lässt sich mit dem Tag vergleichen und Romantik mit der Nacht.
In Beethovens Streichquartett op. 18 Nr. 6 in B-Dur bestach das Quatuor Terpsycordes (Girolamo Bottiglieri, Raya Raytcheva, Caroline Haas, François Grin) durch eine zarte Virtuosität, ein musikalisch logisches Fliessen mit einer differenzierten, immanenten Agogik und spannenden Klangfärbungen. Dem frühen Streichquartett von Beethoven wurde das Klarinettenquintett KV 581 gegenübergestellt, das Mozart im September des Jahres 1789 für den befreundeten Klarinettisten Anton Stadler komponierte. Mit Klarinettistin Brill fand dasden befreundeten Klarinettisten Anton Stadler komponierte. Mit Klarinettistin Brill fand das Quatuor Terpsycordes zu einem harmonierenden und rege kommunizierenden Quintett zusammen. Der Klarinettenklang verschmolz teilweise mit der Viola, um dann wieder umso intensiver mit den Geigen zu kontrastieren. Das Streichquartett zauberte im Larghetto einen impressionistischen Klangteppich herbei, der Mozarts künstlerisches Genie des Spätwerks nicht nur laut Konzertprogrammtext in «vorromantische», sondern gleich in spätromantische Tiefen vorstossen liess.