Gemischtes Doppel
Das Augenzwinkern steckt bereits im Namen des Streichquartetts aus Genf. «Terpsycordes» verrät, dass hier Saiten im Spiel sind: vier mal vier «cordes» eines zupackend, dabei hellwach und präzise agierenden Ensembles.
Traumtänzerisch bewegt es sich durch Györgi Ligetis nächtlichen Spuk, in den der Meisterzyklus 2012/13 die Zuhörer zu Beginn stürzt – und huldigt damit auf eigenwillige Art der griechischen Muse des Tanzes, Terpsichore. Mögen Ligetis «Métamorphoses nocturnes» vor allem ein reizvolles Spiel mit musikalischen Mitteln des Kontrastes sein, zwischen schwebenden Flageoletts und rhythmischem Biss, zwischen taumelnden Glissandi und bis zum Bersten geballter Energie – dem Quatuor Terpsycordes gelingt zugleich die Röntgenaufnahme einer aufgewühlten Psyche. Und wird damit seinem Namen in umfassender Weise gerecht.
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Bettina Kugler